Bimota DB9

DesignerEnrico BorgesanPremiereMailand 2012
Produktions-
zeitraum
2012 – 2016Produzierte
Stückzahl
47
Leistung118 KW (162 PS)Hubraum1.198 ccm
Höchst-
geschwindigkeit
270 km/hGewichtVollgetankt 194 kg
Trockengewicht 178 kg
Listenpreis29.900 Euro (2012)Farbenrot / weiß / schwarz
Kohlefaser
Technische BasisDucati 1198

Mit der DB9 Brivido (ital. Nervenkitzel) präsentiert Bimota ein drittes, weitgehend unverkleidetes Modell, das auf der DB7 basiert. Die zweisitzige Brivido ist mit ihrer kleinen Verkleidung, dem Bugspoiler und dem hohem Lenker ein Modell, das Bimota als Cafe Racer vermarktet.

Im Vergleich zur DB7 wird die Rahmengeometrie am Lenkkopf leicht verändert und damit der Nachlauf um 5 zu mm vergrößern. Beim Fahrwerk bleibt es bei den aus DB7 und DB8 bekannten Zutaten: eine Brembo Bremsanlage, OZ Schmiederäder, eine 43er-Marzocchi-Gabel und ein Extreme-Tec Federbein.

Neben der Basis DB9 wird die DB9 S angeboten. Technisch unterscheidet sich die S durch eine außen am Felgenkranz montierte Monobremsscheibe mit 340 mm Innendurchmesser, die die ungefederten Massen am Vorderrad reduziert. In einem Vergleichstest mit der Aprilla RSV4 Carbonero auf der Nordschleife des Nürburgrings, den die Motorradzeitschrift PS in der Ausgabe 6 2012 veröffentlicht, kann diese aber nicht überzeugen:

„Echt merkwürdig dagegen ist die Bremse unseres Test-Bikes, hinter dessen Endkürzel SC sich die einzelne Felgenrand-Bremsscheibe mit innen umfassender Bremszange verbirgt. Die kostet 3150 Euro Aufpreis gegenüber je zwei Brembo-Vierkolbenzangen und 320er-Scheiben für die „normale“ Ausführung. Die Stopper der Testkandidatin entpuppten sich jedenfalls als etwas stumpf und nebulös bei der Dosierbarkeit.“

Nicht nur positive Rückmeldungen gibt es auch zur Abstimmung des 1198er Testastretta Evoluzione Motors aus der Ducati Diavel. Im Vergleich zum Triebwerk aus der Ducati 1198, das in der DB8 verbaut wird, ist der Diavel Motor auf höheres Drehmoment und geringere Spitzenleistung ausgelegt. In einem zweiten Test der Motorradzeitschrift PS in der Ausgabe 2 2014 stellt der Tester eine schlechte Gasannahme unter 4000 U/min fest und kommt daher zu einem zwiespältigem Ergebnis:

„Mit gemessenen 151 PS rennt das Rimini-Bike wie der Teufel und schießt seinen Piloten auf Wolke sieben. Allerdings nimmt das Aggregat erst ab 4000/min Vollgas an, dazu peitscht die Bimota DB9 Brivido S unterhalb dieser Marke bisweilen heftig mit der Kette. Außerdem geht sie recht abrupt ans Gas, was beim Herausbeschleunigen besonders aus langsamen Ecken eine sensible Gashand erfordert. Doch dann verwöhnt der Twin mit einer sagenhaften Laufkultur und einer Elastizität, die ihresgleichen sucht. Unterm Strich ist der V2 ein großartiger Gute-Laune-Landstraßen-Motor mit atemberaubenden Quali­täten zwischen 4500 und 8500/min.“

Für das Fahrwerk findet der Tester dagegen nur positive Worte:

„Andererseits verzaubern Bimotas fast immer mit besonderen Fahreigenschaften, wie das Fahrwerk der Bimota DB9 Brivido S eindrücklich belegt: Die vollgetankt nur 197 Kilo schwere Italienerin biegt wunderbar handlich, sehr neutral und äußerst präzise in die Kurven und durcheilt diese außerordentlich stabil.“

Von den 47 Exemplaren, die von der DB9 produziert werden, entfallen 36 Stück auf die Basisvariante und 11 Stück auf die DB9 S, die mit einer einzelnen, am Felgenkranz montierten Bremsscheibe von BCA mit 362 mm Durchmesser ausgerüstet ist. Beide Variante gab es sowohl in rot – weiß – schwarz lackiert als auch unlackiert mit sichtbarer Kohlefaserstruktur.