Der Einstieg von Kawasaki

Eine erfolgreiche Zukunft?

Seit 2013 sind die Schweizer Marco Chiancianesi und Daniele Longoni Eigentümer von Bimota, doch die seinerzeit veröffentlichten Pläne zu geplanten Stückzahlen, neuen Modellen und zum Engagement im Rennsport werden nicht erreicht. Stattdessen folgen Jahre ohne neue Modelle und der Rückzug der Firma in eine kleinere, gerade einmal 200 qm große Betriebsfläche.

Umso mehr überraschte Bimota auf der Mailänder Motorradmesse im November 2019 mit der Meldung ein neues Unternehmen zu gründen, an dem Kawasaki eine 49,9 % Beteiligung hält. Die Vereinbarung sieht vor, dass Kawasaki die Komponenten liefert und alle zukünftigen Bimota Modelle ausschließlich auf Kawasaki Technik basieren werden. Zeitgleich wird das erste gemeinsame Modell, die spektakulären Tesi H2 mit Achsschenkellenkung und 231 PS Kompressormotor, vorgestellt. Mit rund 64.000 Euro ist sie die teuerste jemals angebotene Bimota. Ist das der Weg für eine erfolgreiche Zukunft?

Kawasaki schreibt 2019 auf der globalen Website, dass man mit dem Einstieg die Marke Bimota bei der Wiederbelebung unterstützen möchte und die Geschäfte hinsichtlich der Entwicklung, der Produktion und dem Verkauf ausweiten will. Für das Jahr 2020 sollen 200 Motorräder der Marke Bimota angeboten werden. Bedingt durch die Corona Krise verschiebt sich der Marktstart der Tesi H2 auf Oktober und die geplante Stückzahl wird dementsprechend verfehlt. Das zweite Projekt des neuen Gemeinschaftsunternehmens ist die KB4, ein im Vergleich zur Tesi H2 sehr konventioneller Sportler. Dies gilt sowohl für die Technik als auch für den Preis. 2022 wird die KB4 in Deutschland für 35.700 Euro angeboten.

Nur rund ein dutzend Mitarbeiter zählt das Unternehmen 2022. Eine ähnliche Größenordnung wie Mitte der 1970er Jahre, als der erste Teil der Erfolgsstory beginnt. Das man es bei Bimota mit den Plänen ernst meint zeigt auch der Umzug in ein neues, 2500 Quadratmeter großes Werk in der Via Ausa 118 in Cerasolo, etwa 10 Kilometer südwestlich von Rimini.
Nach der Tesi H2 und der KB4 werden mit der BX 450 und der Tera weitere Modelle vorgestellt. Und im Frühjahr 2024 dann die Meldung, dass die Teilnahme an der Superbike Weltmeisterschaft als „Bimota by Kawasaki Racing Team“ für 2025 geplant ist. Auf der Mailänder Motorradmesse wird das Homologationsfahrzeug, die KB998, vorgestellt. Bei den Wintertestfahrten im November im spanischen Jerez kann das Team sogar mit der schnellsten Zeit in einem Training überzeugen.

Es passiert wieder was im Hause Bimota!