
Seltene KB2 Laser TT mit rotem Rautenmuster. Foto von Harald Thurner, Oberickelsheim
Designer | Massimo Tamburini | Premiere | Köln 1980 |
Produktions– zeitraum | 1981 – 1984 | Produzierte Stückzahl | 177 davon 112 als Kits |
Leistung | 37 KW (50 PS) | Hubraum | 497 ccm |
Höchst- geschwindigkeit | 201 km/h | Gewicht | Fahrbereit 178 kg Leergewicht 165 kg |
Listenpreis | 25.000 DM (1981) | Farben | 163 rot / weiß 10 grau / rot 4 Rautenmuster |
Technische Basis | Kawasaki Z 500 | Kawasaki Z 550 | Kawasaki GPZ 550 |
Bimota steht für handliche, sportliche Motorräder. Nach den beiden 1000 ccm Modellen KB1 und SB3 ist die KB2 der ersten Serie mit gerade einmal 500 ccm und 50 PS ein Modell, das einen anderen Ansatz verfolgt. Die im Vergleich zu den großen Schwestern um rund 5.000 DM höhere Preis deutet auf den Aufwand hin, der bei diesem Modell getrieben wird.
Ursprünglich von Massimo Tamburini als Basis für die Formel 2 (2-Takter bis 350 ccm und 4-Takter bis 600 ccm) geplant, entsteht aus wirtschaftlichen Gründen parallel eine Straßenversion, die mit geringerer Leistung aber auch deutlich geringerem Gewicht eine neue Dimension in Sachen Handlichkeit erreicht.


Eine von nur vier KB2 Modellen mit Rautenmuster. Fotos von Harald Thurner, Oberickelsheim
Der Gitterrohrrahmen der KB2 ist einzigartig, da über 50 gerade Rohre mit unterschiedlichen Durchmessern verschweißt werden, um Lenkkopf und Schwinge in gerader Linie möglichst steif zu verbinden. Die aus der SB2 und SB3 bekannte aufwendige koaxiale Schwingenaufnahme findet sich auch hier. Zusätzlich wird der Rahmen im Bereich des Lenkkopfs neu konstruiert. Ein Geflecht aus geraden Rohren bindet diesen rundum und damit extrem steif ein. Eine Lösung, die Bimota auch in nachfolgenden Modellen verwendet. Die aufwendige koaxialen Lagerung der Schwinge wird bei der KB2 hingegen letztmalig realisiert.
Der knapp 9 kg leichte, perfekt verarbeitete Rahmen und die hochwertigen Komponenten ergeben vollgetankt nur 178 kg, fast 30 kg weniger als die Kawasaki GPZ 550, deren Technik die KB2 S verwendet.

Der aufwendige Gitterrohrrahmen und die koaxial zur Ritzelwelle gelagerte Rechteckschwinge
Eine in der Dämpfung einstellbare 40 mm Forcelle Italia mit Schnellverschlüssen für die Vorderachse, die schon allein mit 3.000 DM in der Zubehörliste steht, ein in Zug- und Druckstufen einstellbares de Carbon Zentralfederbein, Brembo P08 Oro Bremsen mit plasmabeschichteten Aluminium Bremsscheiben und 16-Zoll Magnesiumfelgen von Compagnola komplettieren das hochwertige Fahrwerk. Die KB2 ist damit das erste Straßenmotorrad mit 16-Zoll-Reifen.
Nicht nur die Fahrwerkskomponenten sind edel und teuer. Alle Anbauteile sind entweder aus dem vollen gefräste oder geschmiedete Aluminiumteile. Die Zeitschrift Motorrad schreibt dazu in der Ausgabe 9/1981:
Auch der kb 2-Gitterrohr-Verbund präsentiert sich optisch in prächtiger Aufmachung. Dazu tragen – neben der aufwendig verstrebten Gesamtkonstruktion – die perfekt ausgeführten Schweißarbeiten sowie die Hochglanz-Lackierung bei. Kein Zweifel: In der Garde kleiner, eigenständiger Motorrad Hersteller baut Bimota die optisch ansprechendsten und am besten verarbeiteten Modelle.

Der Lenkkopf der KB2 ist extrem steif durch Dreiecksverbindungen in den Rahmen integriert
Die KB2 gibt es in drei Versionen. Neben der KB2 mit dem Z500 Vierzylinder (37 Stück) werden die KB2 S (72 Stück) mit dem 550er Motor der Z550 bzw. GPZ 550, die KB2 Laser TT (62 Stück) mit 550 bzw. 600 ccm, sowie 6 reine Rennmaschinen verkauft. Die häufigste Lackierung ist die klassisch weiße mit roten Streifen mit 163 Stück. 10 Exemplare waren grau mit roten Streifen und lediglich 4 waren weiß mit rotem Rautenmuster.

Eine KB2 in weiß mit roten Streifen, mit 163 Exemplaren die häufigste Lackierung