Bimota DB11

DB11 – offizielles Pressefoto – zur Verfügung gestellt auf bimota.it
DesignerEnrico BorgesanPremiereMailand 2012
Produktions-
zeitraum
2013 – 2014Produzierte
Stückzahl
8
Leistung118 KW (162 PS)Hubraum1.198 ccm
Höchst-
geschwindigkeit
270 km/hGewichtVollgetankt 191 kg
Trockengewicht 175 kg
Listenpreis Euro (2012)Farbenrot / weiß / Kohlefaser
Technische BasisDucati Diavel

Die 2012 in Mailand präsentierte DB11 ist eine Weiterentwicklung der DB8, deren Chassis sie übernimmt. Der Motor kommt wie bei der DB9 aus der Ducati Diavel und leistet 162 PS und damit 8 PS weniger als beim Vorgängermodells DB8. Bimota hätte gerne einen leistungsstärkeren Motor verbaut, aber Ducati wollte die 1198er Panigale Motoren erst ab 2015 an Bimota liefern.

Gegenüber der DB8 bekommt die DB 11 ein neu gestaltete, komplett aus Kohlefaser laminierte Verkleidung mit einem neuen, einteiligen Scheinwerfer. Trotz der aufgefrischten Optik wird die DB11 alles andere als ein Verkaufserfolg. Ganze 8 Exemplare entstehen und markieren damit, was damals keiner wusste, das Ende der DB-Baureihe von Bimota.

Auf Basis der DB11 baut Bimota einen Prototypen mit Kompressor, die DB11 VLX, der 191 PS bei knapp 10.000 Umdrehungen pro Minute und satte 143 Newtonmeter Drehmoment bei 7.400 Umdrehungen produziert. Mit diesem Modell will Bimota einen weiteren technischen Meilenstein in der Motorradgeschichte für sich setzten: das erste in Serie produzierte Motorrad mit Kompressoraufladung. De Prototyp der DB 11 VLX läuft bereits so gut, dass er Fachjournalisten zum Testen zur Verfügung gestellt wird. Die Motorradzeitschrift PS berichtet in Ausgabe 8 2013 über die Fahreindrücke:

„Druck auf den Startknopf. Ziemlich laut und rau läuft der aufgeladene Motor bei Standgas und im Stadtverkehr. Das typische Heulen des Laders im unteren Drehzahlbereich schwillt bei höheren Drehzahlen zu einem allzeit präsenten Kreischen an – eine Warnung an alles und jeden, dass das Biest aus Rimini im Anflug ist. Sehr, sehr schnell und sehr, sehr laut. Unglaublich, wie spontan der Kompressor jeden kleinsten Dreh am Gasgriff in unbändigen Vortrieb umsetzt. Die fast 200 PS und das gewaltige Drehmoment sind kaum im Zaum zu halten, von wegen leicht zu kontrollierende Leistung! In den ersten vier Gängen bleibt das
Vorderrad nur mit Mühe am Boden. Nach etwas Eingewöhnungszeit lässt sich die DB11 VLX jedoch erstaunlich gut kontrollieren.
Das Fahrwerk hat keine Mühe mit den 35 zusätzlichen Pferdestärken, die feinen Brembo-Stopper sind ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Etwas Vorsicht ist dennoch geboten, gerade beim Herauspowern aus engen Kurven ließ der montierte Michelin zu wünschen übrig, weil er nur langsam Temperatur und Grip aufbaute.“

Trotz des hohen Reifegrades des Prototypen, den positiven Rückmeldungen aus den Tests der Fachjournalisten, eines avisierten Preises von rund 35.000 Euro und der bereits für Ende 2013 angekündigten Auslieferung wird das Projekt nicht weiter verfolgt. Der jüngsten Modelle finden nur noch wenig Käufer. Der Absatz im Jahr 2010 liegt unter 200 Stück und auch die neuen Modelle wie DB8, DB9, DB10 oder DBX verändern die Absatzrückgang nicht. Roberto Comini verkauft das Unternehmen im September 2013.