Bimota DB2

DB2 mit Halbschale und Bugspoiler in der Standardlackierung weiß – rot. Foto von Michael Hood, Dreamcycles Ltd, Warkworth, Neuseeland
DesignerPier Luigi MarconiPremiereKöln 1992
Produktions-
zeitraum
1993 – 1995Produzierte
Stückzahl
408
Leistung59 KW (80 PS)Hubraum904 ccm
Höchst-
geschwindigkeit
220 km/hGewichtFahrbereit 180 kg
Leergewicht 168 kg
Listenpreis35.870 DM (1993)Farben374 weiß / rot
34 weiß / rot / grün
Technische BasisDucati 900 SS

Mit der 1992 vorgestellten DB2 bringt Bimota sieben Jahre nach der DB1 wieder ein rein italienisches Modell auf den Markt. Die Basis bildet der luft- / ölgekühlter Zweizylinder-90 Grad-V-Motor aus der Ducati 900 SS. Der Zweiventiler mit je einer obenliegenden, zahnriemenangetriebene Nockenwelle und desmodromisch betätigten Ventilen leistet 78 PS bei 7.300 Umdrehungen pro Minute. Bimota optimiert Leistung, Drehmoment und Ansprechverhalten durch neue Vergaserdüsen sowie eine neue Ansaug- und Abgasanlage.

DB2 mit Vollverkleidung im seltenen weiß-rot-grünem Tricolori Design

Bimota baut für den Motor einen wunderschönen unten offenen Gitterrohrrahmen aus Chrom-Molybdän Stahlrohren und stabilen Dreiecksverbindungen, der sich durch geringes Gewicht und hohe Steifigkeit auszeichnet. Die Schwinge, ebenfalls als Dreieck-Gitterrohrkonstruktion mit Oberzug, ist direkt im Kurbelgehäuse gelagert. Das Chassis wird mit folgenden Komponenten ausgestattet:

  • 43 mm Paioli Gabel
    in der Zug- als auch in der Druckstufe einstellbar
  • Öhlins Federbein
    in der Zug- als auch in der Druckstufe sowie Federvorspannung einstellbar
  • Oscam 3-Speichen Aluminiumfelgen
    3.50 x 17 Felgen mit 120/70 ZR 17 Reifen
    5.50 x 17 Felgen mit 180/60 ZR 17 hinten
  • Brembo-Gold-Komponenten für die Bremsanlage
    Doppelscheibenbremse mit 320 mm Durchmesser und Vierkolben-Festsättel vorn Scheibenbremse mit 230 mm Durchmesser und Doppelkolben-Sattel hinten

Die DB2 wird mit Vollverkleidung (285 Stück) und Halbschale mit Bugspoiler (123 Stück) ausgeliefert und ist die erste Bimota, die in der Serie eine unter der Sitzbank verlegte Abgasanlage erhält, d.h. noch deutlich vor der legendären 916 von Ducati, die 1994 auf den Markt kommt.

Die Motorrad-Zeitschrift PS schreibt in der Oktober Ausgabe 1992:

„Die db2 ist so zierlich wie eine 250er und zeigt trotz Vollverkleidung soviel Technik, dass selbst verwöhnteste Testeraugen sich stundenlang an der Schönheit der neuen Bimota laben können. Da sind der schlanke, den Motor umspielende Gitterrohrrahmen und die kraftvoll verstrebte Schwinge mit den kleinen Exzentern für die Kettenspannung. Da sind die keck aus dem Heck ragenden zwei Auspufftöpfe, die brandneue Paioli Gabel, Kohlefaserkotflügel vorne und hinten , wunderschön gefräste Gabelbrücken und Fußrastenanlagen – all das ist der Stoff, aus dem die Träume von uns Motorad-Enthusiasten entstehen.“

So schön können Gabelbrücken sein – der runde Knopf unten ist die Betätigung des Chokes

Für den japanischen Markt wird parallel eine 400 ccm Version aufgelegt, um eine interessante Variante gemäß den lokalen Zulassungsvorschriften anbieten zu können. So entstehen zusätzlich 106 Exemplare der DB2 400J. Als Antrieb kommt dort der ebenfalls desmodromisch gesteuerte 2-Ventil V2-Motor aus der Ducati 400 SS zum Einsatz.