Bimota DB5

DesignerEnrico Borghesan (chassis)
Sergio Robbiano (body)
PremiereMünchen 2004
Produktions-
zeitraum
2004 – 2012Produzierte
Stückzahl
234 1000er
114 1100er
Leistung67 KW (92 PS)Hubraum992 ccm
Höchst-
geschwindigkeit
225 km/hGewichtFahrbereit 181 kg
Leergewicht 166 kg
Listenpreis26.900 Euro (2005)Farbenrot / silber
Technische BasisDucati SS 1000Multistradaund Monster

Das erste Motorrad, das Bimota nach dem Neuanfang der Öffentlichkeit präsentiert ist die 2004 auf der Intermot in München vorgestellte DB5 Mille. Mit einem Verbundrahmen aus geschweißten Chrom-Molybdän Rohren und gefrästen Aluminiumplatten, einer Schwinge, die nach dem gleichen Konzept konstruiert ist, und einer Vollverkleidung, die den Blick auf die sehenswerte Konstruktion nicht verdeckt, kombiniert sie traditionelle Elemente zu einem eleganten Motorrad und gewinnt damit den Motorcycle Design Award in der Kategorie Supersportler.

In einer Zeit, in der die großen Hersteller die Superbikes in Richtung 200 PS trimmen, geht Bimota einen anderen Weg. Die DB5 wird zum Marktstart mit dem bewährten 1000er Ducati Motor ausgeliefert, der in SS, Monster und Multistrada zum Einsatz kommt. Der luftgekühlte Zweiventil V2 Desmo mit Doppelzündung leistet in der von Bimota optimierten Version 92 PS. Doch mit vollgetankten knapp über 180 kg ist die DB5 sogar noch deutlich leichter als die japanischen 600er Sportler. Zusammen mit der auf Handlichkeit ausgelegten Fahrwerksgeometrie ergibt sich ein idealer Landstraßensportler.

Der unten offene Gitterrohrrahmen ist aus Rohren von 20 und 25 mm Durchmesser geschweißt und nimmt den Motor als tragendes Element von unten auf. Für die Schwinge werden 3 verschiedene Rohrdurchmesser verwendet, 35, 25 und 15 mm. Das Fahrwerk wird mit den folgenden Komponenten komplettiert:

  • Öhlins 43mm USD Teleskopgabel
  • Öhlins Zentralfederbein
  • Brembo Bremsanlage
    vorn zwei schwimmenden Scheiben mit 298 mm Durchmesser und radial montierten Vierkolben-Bremssätteln
    hinten festen Scheibe mit 220 mm Durchmesser und Zweikolben-Bremssattel
  • OZ 6-Speichen Aluminiumfelgen
    3.50 x 17 mit 120/70/17er Reifen vorne
    5.50 x 17 mit 180/55/17 er Reifen hinten
  • Fußrastenanlage höhenverstellbar

Die Zeitschrift Motorrad testet die DB5 im Frühjahr 2005 auf der Rennstrecke von Valencia in Spanien und berichtet darüber in Ausgabe 15 aus 2005:

„Das Fahrwerk der DB5, ebenso wie das aufregende Plastikkleid von Tamburini-Schüler Sergio Robbiano entworfen, überzeugt auf der ganzen Linie. Wer jemals eine Ducati 998 oder 999 gefahren ist, kennt deren unerschütterliche Stabilität. Bis auf eine nervösere Hinterhand beim harten Ankern verhält es sich auf der DB5 ähnlich. Ganz anders reagiert die Bimota hingegen beim Abbiegen. 66 Grad Lenkkopfwinkel ergeben mit dem Radstand von 1425 Millimetern und 100 Millimeter Nachlauf sowie dem geringen Gewicht ein wunderbar leichtes, aber nicht übernervöses Handling. Hat man sich einmal an den geringen Widerstand gewöhnt, mit dem sich die DB5 aus hohem Tempo in die zumeist engen Radien von Valencia werfen lässt, ist jeder Richtungswechsel ein Genuss. Gleichmäßig und zielgenau taucht sie ab, nimmt Kurskorrekturen willig an und liefert dabei in jedem Stadium eindeutige Informationen darüber, was an der heiklen Nahtstelle zwischen Asphalt und den sehr gut mit der Bimota harmonierenden Dunlop gerade passiert.
Dazu kommt eine zeitgemäße Ergonomie, die selbst über 1,80 Meter großen Fahrern ausreichend Bewegungsfreiheit bietet. Nicht zu tief die Lenkerhälften, kurz und schmal der Tank, perfekt der Knieschluss – nur wer deutlich länger ist, den wird der zu kleine Abstand zwischen der betörend schmalen Sitzbank und den um 16 Millimeter in der Höhe einstellbaren Fußrasten stören, während über die wirkungsvollen und sauber zu dosierenden Bremsen sowie den geduckt wirklich sehr guten Windschutz niemand klagen kann.

Eine kleine Randnotiz verdient der Scheinwerfer der DB5. Bimota hat in der Vergangenheit bereits häufiger Serienkomponenten anderer Hersteller eingesetzt. So war es üblich nicht nur Motor, Kabelbaum und Bedienelemente vom Technikspender zu übernehmen, sondern gerne auch die Beleuchtung. Bei der DB5 stammt der Frontscheinwerfer jedoch nicht von Ducati, sondern von der Suzuki GSX-R1000.

2006 stellt Bimota mit der DB5R eine aufgewertete Variante vor, die mit leichteren, goldfarbig lackierten Schmiederäder von OZ, einer Titan-Auspuffanlage von ZARD, einer größeren Frontbremse mit 320er Bremsscheiben, einer Anti-Hopping-Kupplung und Verkleidungsteilen aus Carbon ausgerüstet ist. Damit bringt die R trocken nur noch 160 kg auf die Waage. Zusätzlich bringt eine verbesserte Abstimmung des Motors 5 PS mehr Leistung und rund 10% mehr Drehmoment.

Optisch ist die „R“ an der grün – weiß – roten Lackierung zu erkennen.

Die 234 produzierten Einheiten der ersten DB5 Serie mit dem 1000er DS Motor teilen sich auf folgende Modelle auf:

  • 140 DB5 1000 Monoposto
  • 65 DB5 1000 C (leistungsgesteigerte Version mit Motocorse Abgasanlage)
  • 12 DB5 1000 R
  • 17 DB5 1000 S Biposto

Ab 2007 setzte Bimota die nächste Entwicklungsstufe der Ducatimotoren auch bei der DB5 ein. Statt 992 ccm hat der neue Motor 1078 ccm Hubraum und leistet in der Basis 90 PS. Die Modelle mit dem neuen Motor sind am Schriftzug „1100“ am Verkleidungskiel zu erkennen. Bis zum Produktionsende entstehen 114 weitere DB5, die sich auf folgende Modelle aufteilen:

  • 12 DB5 1100 C
  • 45 DB5 1100 R
  • 46 DB5 1100 S Biposto
  • 10 DB5 1100 E (Evoluzione) Desiderio (ab Ende 2011 mit dem Motor der 1100er Hypermotard)
  • 1 DB5 1100 Borsalino