
Designer | Massimo Tamburini | Premiere | Mailand 1975 |
Produktionszeitraum | 1975 | Produzierte Stückzahl | 1 |
Leistung | 66 KW (90 PS) | Hubraum | 488 ccm |
Höchstgeschwindigkeit | je nach Übersetzung | Gewicht | |
Technische Basis |
Die HDB1 wird auf der Mailänder Motorradmesse 1975 präsentiert. Sie steht neben Bimotas erstem Erfolgsmodell, der YB1 und einer Kawasaki Z900 mit Bimota- Komponenten wie Kastenschwinge, GFK Höckersitzbank, GFK Tank sowie Aluminium Stummel und Fußrastenanlage.
Eine Harley Davidson Bimota aus 1975 ist, zumindest wenn man das heute zum ersten Mal davon hört, überraschend. Der Hintergrund liegt im Zusammenschluss von Harley Davidson mit dem italienischen Hersteller Aermacchi im Jahre 1960. Aermacchi ist als Teil der Aeronautica Macchi entstanden, einem Flugzeugbauer mit Sitz in Varese, und produzierte nach dem 2. Weltkrieg Roller und Motorräder. Nach dem Zusammenschluss mit Harley-Davidson erfolgt der Einstieg in den Rennsport. Nach einigen Teilerfolgen fahren die von Aermacchi gebauten Rennmaschinen ab 1973 unter dem Namen Harley-Davidson.
Mit Walter Villa als Fahrer wird Harley Davidson 1974 Weltmeister in der 250er Klasse. 1975 wiederholt Walter Villa den Titelgewinn und der zweite Fahrer, der Franzose Michel Rougerie, wird sogar Vizeweltmeister.
Basierend auf diesen Erfolgen plant Harley Davidson einen Einstieg in der prestigeträchtigen 500er Klasse und beauftragt Bimota mit dem Bau eines Chassis. Für den rund 90 PS starken Motor konstruiert Massimo Tamburini einen komplett neuen Rahmen, der Designelemente enthält, die sich in späteren Modellen wiederfinden. Auch hier bildet ein leichter und steifer Gitterrohrahmen und eine Kastenschwinge die Basis. Statt der bisher üblichen zwei Federbeine stützt sich die Schwinge der HDB1 erstmals über ein Zentralfederbein am Rahmen ab. Zudem ist sie koaxial zum Antriebsritzel gelagert. Diese von Bimota patentierte, aufwendige Lösung, ermöglicht eine konstante, vom Federweg unabhängige Kettenspannung.

Eine weitere Neuheit ist die De-Achsierung zwischen Lenkkopf und Gabel. Bei der HDB1 steht der Lenkkopf steiler als die Gabel. Diese nicht parallele Anordnung bewirkt eine Reduzierung des Nachlaufs beim Eintauchen der Gabel.