
Designer | Massimo Tamburini | Premiere | Mailand 1977 |
Produktions- zeitraum | 1978 – 1982 | Produzierte Stückzahl | 827 davon 811 als Kits |
Leistung | 61 KW (84 PS) | Hubraum | 1015 ccm |
Höchst- geschwindigkeit | 221 km/h | Gewicht | Fahrbereit 226 kg Leergewicht 206 kg |
Listenpreis | 19.980 DM (1978) | Farben | rot / weiß |
Technische Basis | Kawasaki Z 900 | Kawasaki Z 1000 | Kawasaki Z1 R |
Nach den überschaubaren Stückzahlen des ersten für den Straßenbetrieb entwickelten Modells, der SB2, gelingt Bimota mit der KB1 ein echter Verkaufsschlager. Design und Technik überzeugen 827 Käufer und machen sie nach der SB6 zum erfolgreichsten Modell der Firmengeschichte. Der Erfolg liegt im wesentlichen daran, dass Bimota die KB1 auch als Bausatz verkauft, ein Angebot, dass nahezu alle Käufer annehmen. Das Basis Kit für 11.000 DM und eine gebrauchte Z900 oder Z1000 sind deutlich günstiger als die knapp 20.000 DM, die Bimota für das komplette Motorrad verlangt. Eine fabrikneue Z1000 kostet 1978 knapp 9.000 DM. Entsprechend vielfältig sind die entstehenden KB1. Das Kit enthält Rahmen, Schwinge, Verkleidung, Monocoque, Abgasanlage, Magnisiumfelgen von Compagnolo, Tank, Gabelbrücken, Fußrasten mit Halterungen und Hebeln, Stummellenker sowie weitere aus Avional gefertigte Kleinteile. Motor, Kabelbaum, Armaturen, Instrumente, Bremsanlage, Lampen, Gabel, Felgen und weitere Kleinteile werden von Kawasaki übernommen. Für 21.500 DM gibt es die KB1 als „A“ mit mit 36 mm Marzzochi oder 35 mm Ceriani Gabel und Brembo Bremsanlage. Alternativ auch als Bausatz für 13.500 DM.


KB1 der Serie 2 mit einteiliger Verkleidung und Biposto Höcker. Statt der Sternfelgen sind hier bereits
5-Speichen Felgen verbaut
Der Gitterrohrrahmen besteht aus 22 nahtlos gezogenen Rohren aus 25CrMo4 und hat die nahezu doppelte Zugfestigkeit der damals im Motorradbau verwendeten Stahlrohre. Die Cantilever-Schwinge ist aus Rechteckprofilen gefertigt und über ein zentrales, liegendes Gasdruck Federbein von Corto Cosso angelenkt. Technische Highlights sind die Exzenter zur Verstellung des Schwingendrehpunkts und zum Einstellen der Kettenspannung in der Schwinge. Zusätzlich lässt sich der Nachlauf über verschiedene Einsätze in den Gabelbrücken variieren.
Die gefertigten Stückzahlen verteilen sich auf die Serie 1 (135 Stück) von 1978 bis 1979. Zwischen 1980 und 1981 entsteht die Serie 2 (570 Stück) als Zweisitzer mit Änderungen an Federbein, Tank, Höcker und Lackierung. Serie 3 (122 Stück) kommt wieder als Monoposto mit einer 2-teiligen Verkleidung und 5-Speichen Felgen statt der Sternfelgen von Compangolo. Die Kawasaki Schriftzüge am Aluminiumtank entfallen. Insgesamt entstehen 319 KB1 und 508 KB1 A, d.h. mit Marzzochi bzw. Ceriani Gabel und Brembo Bremsanlage.

Als technische Basis können für die KB1 wahlweise die Kawasaki Z900, Z1 900, Z1000 und Z1R Superbikes verwendet werden. Die Fachzeitschrift MOTORRAD testet die KB1 in der Version mit dem Motor der Z1000 in Heft 20/1979 und stellt insbesondere das Handling heraus:
„Die Maschine giert geradezu nach Kurven. Die Kombination von kurzem Radstand, steilem
Lenkkopfwinkel und nach oben gerücktem Schwerpunkt gipfelt in einem fast einmaligen
Fahrverhalten: Die Handlingsqualitäten werden nur schwerlich von einem Konkurrenten erreicht. Ohne fahrerischen Kraftaufwand gleitet die KB 1 in
Kurven, bleibt auch in Schräglage neutral und durchschnellt sie wie auf Schienen. Die Maschine beharrt nicht auf der Geradeausfahrt, sondern leitet spielerisch Schrāglagen ein und kehrt auch spontan in die Vertikale zurück.“