
Designer | Massimo Tamburini | Premiere | Mailand 1977 |
Produktions– zeitraum | 1977 – 1978 | Produzierte Stückzahl | 140 und 30 SB2 80 |
Leistung | 57 KW (78 PS) | Hubraum | 748 ccm |
Höchst- geschwindigkeit | 221 km/h | Gewicht | Fahrbereit 198 kg Leergewicht 185 kg |
Listenpreis | 18.500 DM (1977) | Farben | rot / weiß / schwarz SB2 80 weiß mit Rautenmuster |
Technische Basis | Suzuki GS 750 |
Auf Basis der Rennerfolge der SB1 beginnt mit der SB2 die Ära der zulassungsfähigen Motorräder von Bimota. Initiiert durch den italienischen Importeur von Suzuki wird mit einer Kleinserie von 200 Stück der SB2 geplant. Der Prototyp der SB2, der 1976 in Bologna vorgestellt wird, hat einen unter dem Motor liegenden Tank und eine über dem Motor verlegte Abgasanlage mit Endtöpfen, die im Heck des Monocoque enden. Auch wenn sich diese beiden Lösungen nicht in der 1977 präsentierten Serienversion wiederfinden, ist die SB2 dennoch zu ihrer Zeit ein sehr innovatives und futuristisches Motorrad.
Aufbauend auf den Erfahrungen der Rennmaschinen bildet ein steifer, leichter Gitterrohrrahmen aus Chrom-Molybdän Stahlrohren, der den Motor als tragendes Element aufnimmt, die Basis. Er ist mittels zweier schraubbarer, konischer Verbindungselemente teilbar, da durch die eng am Motor geführten Rohre dieser zur Wartung nicht zugänglich ist. Besonderes Augenmerk legt Tamburini auf eine steife Anbindung des Lenkkopfs. Das Gewicht des aufwendigen Rahmens liegt bei knapp 10 kg. Die Kastenschwinge mit Zentralfederbein ist koaxial zum Antriebsritzel gelagert. Eine von Bimota patentierte, aufwendige Lösung, die eine konstante, vom Federweg unabhängige, Kettenspannung ermöglicht.

Die SB2 ist eine der ersten Straßenmotorräder überhaupt, die mit einem Zentralfederbein ausgerüstet wird. Das Federbein stammt von Corte & Cosso, ein De Carbon Lizenzbau, die 35 mm Gabel von Ceriani. Eine weitere Besonderheit ist der mittels Exzenterscheiben in den Gabelbrücken einstellbare Nachlauf.
Magnesiumfelgen von Compagniola und eine Brembo Bremsanlage, mit zwei 280 mm Scheiben und Zweikolben Festsattel vorne und einer 260 mm Scheibe hinten, komplettieren das hochwertige Fahrwerk. Auch an den den übrigen Anbauteilen wird nicht gespart. So sind die Gabelbrücken, die Halterungen der Fußrasten und die Aufnahme für den Bremsflüssigkeitsbehälter aus dem vollen gefräst. Die Fußrasten sowie Schalt- und Bremshebel sind aus geschmiedetem Aluminium.

Der Motor (inklusive der Elektrik und der Bedienelemente) stammt von der Suzuki GS 750, hat zwei oben liegende Nockenwellen, 2 Ventile pro Zylinder und leistet 75 PS. Durch das geringe Gewicht und die futuristische, aerodynamische GFK Verkleidung erreicht die SB2 bis dahin unbekannte Fahrleistungen und fährt der Konkurrenz um Längen voraus.

Die geplanten 200 Exemplare konnten trotzdem nicht verkauft werden. Ein wesentlicher Grund dafür war die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Motorräder mit mehr als 350 ccm in Italien. Infolgedessen kündigte der italienische Suzuki-Importeur den Vertrag nach nur 50 gebauten Exemplaren, da die SB2 in Italien nahezu unverkäuflich wurde.
Trotzdem setzte Bimota die Produktion fort, da ein Großteil der Teile bereits gefertigt war, und fand Käufer außerhalb Italiens. Zwischen 1978 und 1979 wurden schließlich 140 Stück verkauft.
In einer 2. Serie in den Jahren 1979 und 1980 werden weitere 30 SB2 80 aus nicht verkauften SB2 Teilen produziert. Die Rahmen wird am Heck angepasst, um die Verkleidung und das Monocoque der SB3 zu nutzen. Das reduzierte einerseits die Kosten und machte aus der SB2 80 ein optisch neues und moderneres Modell. Die restlichen 30 Rahmen wurden verschrottet!