Bimota SB6

Foto von Michael Hood, Dreamcycles Ltd, Warkworth, Neuseeland
DesignerPier Luigi MarconiPremiereMailand 1993
Produktions-
zeitraum
1994 – 1996Produzierte
Stückzahl
1.114
Leistung114 KW (156 PS)Hubraum1074 ccm
Höchst-
geschwindigkeit
272 km/hGewichtFahrbereit 206 kg
Trockengewicht 186 kg
Listenpreis36.650 DM (1994)Farben790 weiß / rot / Karbon
332 rot / dunkelgrau
22 grau
Technische BasisSuzuki GSXR 1100

Mitte der 1990 erreicht die Jahresproduktion bei Bimota mit über 1000 Motorrädern pro Jahr ihren Höhepunkt und die Belegschaft wächst auf 50 Mitarbeiter. Wesentlichen Anteil daran hat die SB 6, das erfolgreichste Modell in der Bimota Historie.

Der Rahmen der SB6, von Bimota „Straight Line Connection“ getauft, ist aus zwei mächtigen Aluminium Stranggussprofilen geformt und verbindet den Lenkkopf und die Schwinge in gerader Linie. Eine mittlere Querstrebe und ein Aluminium Gussblock für die Schwingen- und Federbeinlagerung versteifen den Rahmen, der den wassergekühlten Motor der GSX-R 1100 als tragendes Element aufnimmt.

Das hintere Öhlins Federbein, mit einstellbarer Zug-, Druckstufe und Federbasis, ist liegend und außermittig angeordnet. Die 46 mm Paioli Teleskopgabel ist ebenfalls komplett einstellbar, mit Schnellverschlüssen für die Radachse und Tauchrohren mit einer Karbonhülle ausgerüstet. Weitere Karbonteile sind die vordere und hintere Radabdeckung sowie die Halterung des Cockpits. Auch das Monocoque mit seinem selbsttragenden Heck und Fahrersitz ist aus Kohlefaser gefertigt.

Eine SB6 in der am häufigsten verkauften Farbkombination weiß-rot mit Sichtkarbon
Foto zur Verfügung gestellt von Michael Hood, Dreamcycles Ltd, Warkworth New Zealand

Bei der SB 6 verlegte Bimota die Endschalldämpfer der Abgasanlage wieder nach oben unter das Heck des Monocoques. Eine optisch sehr ansprechende Lösung, die erstmals bei der 1993 präsentierten DB2 zu sehen ist.

Mit der Brembo Bremsanlage der Gold-Serie mit Vierkolbenzangen und zwei 320 mm Scheiben vorn und Zweikolbenzange und einer 230 mm Scheibe hinten. Die 17“ Felgen im Dreispeichendesign lieferte Antera zu. Später werden Marchesini Felgen verbaut. Beide in den gleichen Dimensionen 3,5“ vorn mit 120/60er Bereifung und 5,5“ mit 180/55er Reifen.

Motorsport aktuell beurteilt die SB 6 in der Ausgabe vom 30.03.1994:

„Im allgemeinen ist das Schnellfahren mit einer 1100er immer etwas mehr oder weniger Mühsames: Die Wuchterei durch die Kurven, das Anbremsen und so weiter und so fort. Mit der Bimota SB6 entdecken Sie die neue Leichtigkeit: Sie ist nicht viel größer als eine 600er, hat ein Trockengewicht von 190 kg (die Original GSX-R ist 260 kg schwer!) ein traumhaftes Fahrverhalten (so leicht und zielgenau fliegt keine 1100er mit vier Zylindern ums Eck), erstklassige Bremsen und einen Motor, der vor allem beim Beschleunigen 5000 und 8000 U/min überzeugt.“