
Designer | Pier Luigi Marconi | Premiere | Mailand 1997 |
Produktions- zeitraum | 1998 – 2000 | Produzierte Stückzahl | 150 |
Leistung | 102 KW (140 PS) | Hubraum | 996 ccm |
Höchst- geschwindigkeit | 260 km/h | Gewicht | Fahrbereit 194 kg Leergewicht 175kg |
Listenpreis | 40.000 DM (1998) | Farben | weiß / rot / gold Speciale: schwarz |
Technische Basis | Suzuki TL 1000 |
Obwohl das Vdue Projekt die finanziellen Möglichkeiten von Bimota stark belastet, wird im November 1997 auf der Mailänder Motorradmesse der Prototyp eines weiteren, komplett neuen Modells vorgestellt, die SB8 R. Die Serienversion und das Sondermodell „Speciale“ werden auf der Münchener Motorradmesse 1998 präsentiert.
Der Rahmen ist im vorderen Bereich vergleichbar mit dem für die SB6 entwickelten Rahmenkonzept aus zwei Aluminium Strangguss-Profilen, die den Lenkkopf und die Schwinge in gerade Linie verbinden. Bei der SB8 sind jedoch im Bereich des hinteren Motorlagers und der Schwingenlagerung Rahmenplatten aus Carbon verschraubt. Bimota hat mit dieser leichten und stabilen Verbund-Konstruktion wieder einmal eine technische Innovation als erster Hersteller auf den Markt gebracht.

Der längs eingebaute Vierventil 90° V2-Motor stammt aus der Suzuki TL1000 R und leistet mit der von Bimota verbauten Weber-Marelli Einspritzanlage 135 PS bei 9500 U/min. Eine 46 mm Paioli Upside-Down Gabel und ein zentrales Öhlins Federbein sorgen für stabilen Fahrbahnkontakt. Die Optik wird durch die freitragende Sitzbank aus Kohlefaser und weiteren Verkleidungsteilen, Schutzblechen und Luftführungen aus Carbon geprägt. Die aus der YB9 SR bekannten Luftführungen sind gewöhnungsbedürftig, sollen jedoch durch Stauaufladung die Leistung bei hohen Geschwindigkeiten erhöhen.

Die SB8R Speciale erhält weitere Karbonteile und eine komplett schwarz Lackierung mit dezenten roten Zierstreifen. Sie ist 2 Kilogramm leichter, dafür aber auch 3.000 Euro teuer als die Basis.

Bei der Lackierung der Basisversion nimmt Bimota die Farben der YB4, d.h. der Weltmeistermaschine von 1987, wieder auf und verdeutlicht damit auch optisch die Ambitionen Richtung Rennsport. Diese werden dann 1999 auch bestätigt und die SB8R wird in Rennen der Langstrecken WM eingesetzt.
Im Jahr 2000 kehrt Bimota mit einer weiterentwickelten SB8K sogar in die Königsklasse des Motorradrennsports, die Superbike WM, zurück. Zu Saisonbeginn gelingt dem Australier Anthony Goberts gleich ein erster, nicht zu erwartender Erfolg. Er gewinnt seinen Heim Grand Prix auf dem Kurs von Phillip Island und setzt sich bei Regen gegen die großen Werksteams von Yamaha, Kawasaki, Suzuki, Honda und Ducati durch. Wegen finanzieller Probleme beendet Bimota aber in der laufenden Saison sein Engagement.
Die Zeitschrift Motorrad beschreibt die Sitzposition nach ersten Fahrten im April 1998 als „sehr sportlich, aber nicht unbequem“. Auch die Fahreigenschaften finden viel Lob:
„Die Bimota lenkt extrem zielgenau und bleibt auch beim Einbremsen in Kurven bei minimalem Aufstellmoment handlich. Im Kurvenscheitel – die Bodenfreiheit ist grenzenlos – hält sie brav die Spur, von der sie sich auch bei vehementem Herausbeschleunigen nicht abbringen lässt.“