
Designer | Sergio Robbiano | Premiere | Köln 1996 |
Produktions- zeitraum | 1997 – 2000 | Produzierte Stückzahl | 340 |
Leistung | 81 KW (110 PS) | Hubraum | 499 ccm |
Höchst- geschwindigkeit | 243 km/h | Gewicht | Fahrbereit 180 kg Trockengewicht 165 kg |
Listenpreis | 20.650 DM (1996) | Farben | rot / weiß / grün Kohlefaser |
Technische Basis | Bimota V2 |
Mit der Vdue stellt Bimota 1996 erstmals ein Motorrad mit eigenem Motor vor. Bereits seit Anfang der 1990er Jahre wird an einem eigenen V2 Motor für die Rückkehr in den Grand Prix Sport gearbeitet. Hierzu kommt es auf Grund von Änderungen im Reglement sowie technischen und finanziellen Gründen aber nie. Stattdessen wird die Grand Prix Maschine zu einer extrem sportlichen, straßentauglichen Version entwickelt.
Die Besonderheiten des wassergekühlten 500 cm³, 90° V2 Zweitakters sind das Motorenprinzip mit zwei gegenläufig rotierenden Kurbelwellen und gleichzeitig zündenden Zylindern. Zur Verbesserung von Leistung, Verbrauch und Abgasqualität entschließt sich Bimota für die Verwendung einer Kraftstoff Direkteinspritzung. Die Herausforderungen sind riesig, da diese Technologie erstmalig eingesetzt wird und damit nicht auf Erfahrungswerte bei der Abstimmung zurückgegriffen werden kann.
Der V2 hängt starr verschraubt in einem unten offenen, aus ovalen Aluminiumprofilen geschweißten Rahmen, an dessen Oberzügen gefräste Aluplatten zur Aufnahme der Schwingenachse und des Motors verschweißt sind. 17 Zoll Anterra Felgen, Brembo Bremsanlage, Öhlins oder Paioli Federbein, 46er Paioli Gabel und viel Carbon, z.B. für die frei tragende Sitzbank und das Rahmenheck, sind weitere edle Zutaten, wie man sie von Bimota kennt.

Zum Verkaufsstart 1997 erreicht die Vdue laut Hersteller 110 PS bei 9.000 U/min und ein Drehmoment von knapp 90 Nm bei 8.000 U/min. Doch die Rückmeldung der Kunden zeigt, dass die Direkteinspritzung noch nicht serienreif ist. Der Verkauf wird daher 1998 unterbrochen und die bis dahin bereits ausgelieferten knapp 200 Maschinen werden zurückgerufen.
Die Zeitschrift Motorrad fährt im Sommer 1997 eine Vorserien Vdue in Hockenheim und hat dabei auch mit der Abstimmung des Motors zu kämpfen. Abgesehen davon gefallen aber das „leichtfüßige „ Handling und die „souveräne Stabilität“, selbst auf Bodenwellen und Längsfugen in Schräglage.

1998 bringt Bimota das überarbeite Modell Vdue Evoluzione auf den Markt, bei dem statt der Direkteinspritzung zwei 39 mm Dellorto Vergaser die Gemischbildung übernehmen. Doch die Evoluzione kann das Vertrauen der Kunden nicht zurück gewinnen und der Verkauf läuft schleppend.
Schlussendlich schädigt die Vdue den Ruf der Marke nachhaltig und ist für das kleine Unternehmen auch ein finanzielles Desaster.