Bimota YB9 Bellaria

DesignerPier Luigi MarconiPremiereMailand 1989
Produktions-
zeitraum
1990 – 1993Produzierte
Stückzahl
145
davon 3 Kits
Leistung69 KW (95 PS)Hubraum599 ccm
Höchst-
geschwindigkeit
240 km/hGewichtFahrbereit 212 kg
Leergewicht 195 kg
Listenpreis33.950 DM (1990)Farben125 hellblau metallic
17 rot
Technische BasisYamaha FZR 600

Mit der YB9 Bellaria bringt Bimota ein Modell auf den Markt, dass in mehreren Aspekten eher ungewöhnlich ist, da bisher eher kompromisslose Sportmotorräder den Ruf der Marke prägen. Nach der KB2 ist es das 2. Modell mit kleinem Hubraum, nach der KB1, YB5 und SB5 das 4. Modell, dass über einen Soziussitzplatz verfügt und das erste Model überhaupt, das mit einer eher komfortablen Sitzposition ausgestattet ist. Die Lenkerstummel werden dazu oberhalb der Gabelbrücke und die Fußrasten etwas tiefer montiert. Mit der Gestaltung von Verkleidung und Monocoque entsteht ein Sporttourer, dessen Soziusplatz wegen der hoch angebrachten hinteren Fußrasten aber nicht wirklich praxistauglich ist.

Eine Abdeckung, die die Bellaria optisch wieder zu einem Einsitzer macht, gehört zur Serienausstattung. So ist auch die Bellaria eher ein sportliches, sehr handliches Motorrad für flotte Kurvenfahrten im Solobetrieb.

Vorgestellt wird die Bellaria (der Name einer Kleinstadt in der Nähe von Rimini) auf der Mailänder Motor Show 1989. Der 4-Ventil Motor stammt aus der Yamaha FZR 600 (3HE). Das Fahrwerk (Rahmen und Schwinge) gleicht, bis auf Modifikationen für den kleineren Motor, dem der YB4/6/7. Genauer betrachtet gibt es aber Unterschiede, wie die Querversteifung im Rahmen oberhalb der Aufnahme der Schwinge, in die das Bimota-Logo gefräst ist. Dieses Detail ist ohne Demontage des Monocoques nicht sichtbar, zeigt damit aber eindrucksvoll die Leidenschaft, mit der diese Motorräder entstehen.

Das Fahrwerk komplettiert eine 40 mm Marzocchi Upside-Down Gabel vorne und hinten ein gasunterstütztes, in der Druckstufe 10-fach und in der Zugstufe 8-fach verstellbares Marzocchi Federbein. Die Bremsanlage hat vorne 2 schwimmende 320 mm Scheiben mit Brembo 4 Kolben Bremssätteln und hinten eine 250 mm Scheibe.
Das digitale Cockpit mit Flüssigkristallanzeigen, das auch bei der Tesi und der YB6 Tuatara zum Einsatz kommt, kann auch in der Bellaria die Tester nicht überzeugen. So urteilt seinerzeit die ADAC Motorradwelt:

„Sie sind schlecht ablesbar und passen stilistisch zu dieser „Bella Macchina“ wie Lederhosen in die Mailänder Scala.“