Bimota YB9 SR

YB9 SR – Foto zur Verfügung gestellt von Bimota Classic Parts, Chiusi, Italien
DesignerPier Luigi MarconiPremiereMailand 1993
Produktions-
zeitraum
1994 – 1996Produzierte
Stückzahl
651
Leistung73 KW (100 PS)Hubraum598 ccm
Höchst-
geschwindigkeit
245 km/hGewichtFahrbereit 193 kg
Leergewicht 174 kg
Listenpreis24.500 DM (1994)Farben651 gelb
110 rot
26 blau
Technische BasisYamaha FZR 600

Nach dem überschaubarem Markterfolg des zweisitzigen Sport-Tourers YB9 Bellaria setzt Bimota beim Nachfolgemodell wieder konsequent auf Sportlichkeit. Vom Soziusplatz mag man sich aber dennoch nicht verabschieden. Unter der Abdeckung hinter dem Fahrersitz verbirgt sich ein zweiter Sitzplatz. Der dafür notwendige Heckrahmen besteht aus Stahlrohren und nicht wie bei der Bellaria aus Aluminium.

Im Brückenrohrrahmen wird die hintere Traverse, die die Schwinge aufnimmt, nicht mehr aus dem Vollen gefräst, sondern durch ein Gussteil ersetzt. Die Aluminiumschwinge ist steifer und leichter ausgeführt und die Kette wird nun über Zugelemente statt Exzenter gespannt. Alles Maßnahmen die halfen, das Preisniveau zu senken, ohne Funktion oder Gewicht spürbar zu beeinflussen. So erhält die SR im Test in Motorrad 17/1994 entsprechendes Lob:

„ Die neue FZR 600 wiegt immerhin 21 und Hondas CBR 600 immer noch 16 kg mehr. Congratulations Bimota. Zum Traumgewicht gesellt sich an der YB 9 vergleichsweise eine supersportlich-orientierte Fahrwerksgeometrie: Ultrakurze 1375 mm Radstand, 93 mm Nachlauf und 66 Grad Lenkkopfwinkel. Wer damit nicht spielend ums Eck kommt, braucht Stützräder.“

Die auffällig gestaltete neue Verkleidung hat vorne zwei Lufteinlässe, die die Ansaugluft über Karbonrohre, durch das Monocoque, zu den Ansaugtrichtern führen und somit mit zunehmender Geschwindigkeit den Staudruck vor den Einlassventilen erhöhen – nicht unbedingt schön aber effektiv, wie die im Test gemessenen 236 km/h Höchstgeschwindigkeit beweisen. Weitere Karbonteile sind die beiden Schutzbleche und der Nummernschildhalter.

Den Antrieb bildet weiterhin der Vierzylinder Vierventil Motor der Yamaha FZR 600, der in der SR nominell 100 PS leistet. Bei der Bremsanlage kommen die bewährten Komponenten der Brembo Goldserie zum Einsatz. Paioli liefert die 41er Gabel und das Zentralfederbein, beide voll einstellbar, zu. Die 17“ Felgen, mit vorne 120/70er und hinten 160/60er Bereifung, liefert Marcesini zu. Das sich daraus ergebende Fahrverhalten beschreibt oben zitierter Testbericht mit den Worten:

„Alles fühlt sich sehr direkt, sehr präzise an. Und wie leicht sich das gelbe Eilpaket, trotz der relativ hohen Vorderachslast, durch jedes Kurvenlabyrinth schicken läßt – nahezu ein Kinderspiel. Das Fahren wird zu Kurvensuche, die Ideallinie zum ausgeschilderten Wanderweg.“