YB6 Tuatara

Foto zur Verfügung gestellt von Harald Thurner, Oberickelsheim
DesignerPier Luigi MarconiPremiereMailand 1989
Produktions-
zeitraum
1989 – 1990Produzierte
Stückzahl
60
Leistung105 KW (143 PS)Hubraum989 ccm
Höchst-
geschwindigkeit
262 km/hGewichtVollgetankt 216 kg
Leergewicht 199 kg
Listenpreis43.750 DM (1989)Farbenrot / silber
Technische BasisYamaha FZR 1000

Die YB 6 Tuatara ist ein exklusives Sondermodell, das zu seiner Zeit das teuerste und schnellste Serienmotorrad ist und sich sowohl optisch als auch technisch von der YB6 unterscheidet. Der aus der YB 6 bekannte Motor wurde zur Optimierung des Ansprechverhaltens und der Leistung mit einer Weber-Marelli Steuerung für Zündung und Benzin-Einspritzung aufgerüstet und leistet im Bimota Trimm 143 PS. Das Leistungsgewicht wird ebenfalls verbessert. Wesentlichen Anteil daran haben die Verkleidung und das Monocoque, die nicht nur mit neuer Lackierung, sondern mit stabilerem und leichterem Kohlefaser statt Glasfaser laminiert sind.

Front- und Heckansicht der Tuatara. Fotos zur Verfügung gestellt von Harald Thurner, Oberickelsheim

Am Vorderrad setzte Bimota erstmals eine in Zug- und Druckstufe einstellbare 40 mm Marzocchi Upside-down Gabel ein, der von der Fachpresse ein verbessertes Ansprechverhalten bescheinigt wird. In der Ausgabe 05/1990 testet die Zeitschrift PS die Tuatara in Misano, der Rennstrecke vor den Toren Riminis und beschreibt die Fahrt auf der „frisierten YB 6“:

„Kraftvoll beschleunigt der Reihenvierer, toll wie er anschiebt. Doch wenn das fahle Band des Displays die 8000er Marke überschreitet, dann wird’s kritisch. Die Tuatara legt dermaßen zu, dass ich mich nur noch festklammern kann.“ Die Reifen „erlauben unglaubliche Schräglage. Fahrwerk und Bremse der Tuatara funktionieren prächtig.“

In der Ausgabe 17/1990 erscheint ein Testbericht der Tuatara in der Zeitschrift Motorrad. Unter anderem werden Testfahrten auf dem Hockenheimring durchgeführt, wo zeitgleich Reifentests mit Supersportlern stattfinden.

„Von der Suzuki GSX-R 750/1000 über die Kawasaki ZXR 750 bis zur Yamaha FZR 1000ist alles da, was sich mit der Bimota messen könnte. Aber keine kann der sündhaft teuren Tuatara das Wasser reichen, Ali Gräser, Ex-Grand Prix Pilot, und Motorrad Redakteur Axel Westphal sind verblüfft, wie schnell die Bimota um den Kurs fliegt, schneller als jede andere. Dabei ist aber nicht die Leistung die ihr den Vorsprung sichert, sondern ihre präzise Zielgenauigkeit, das überraschende Handling und die Gutmütigkeit im Grenzbereich.“

Als weiteres technisches Highlight setzte Bimota ein digitales Cockpit ein. Geschwindigkeit, Gesamt- und Tageskilometer, Kraftstoffstand und Wassertemperatur werden numerisch, die Drehzahl wird dagegen in einem horizontalen Balken angezeigt. Die Ablesbarkeit, insbesondere der Geschwindigkeit, ist jedoch schlechter als bei klassischen Rundinstrumenten. Die Zeit dieser Displays ist daher nach der YB9 Bellaria, der Tesi 1D sowie einigen YB4 Modellen wieder vorüber.